Gras mit Potenzial
Die Premiere war eigentlich für vergangene Woche geplant, musste dann aber verschoben werden. Am Mittwoch hatte das Warten ein Ende: Erstmals hat Peter Kaim die Ernte seines ungarischen Energiegrases eingefahren und „ist extremst zufrieden“, wie er selbst meint. „Wir hatten einen Ertrag zwischen 35 und 40 Tonnen pro Hektar“, freut er sich. „Nach den ersten visuellen Proben haben wir einen Trockensubstanzgehalt von etwa 32 Prozent.“
Das Warten auf die Blüten, die den optimalen Zeitpunkt der Ernte andeuten, hat sich also gelohnt. Zudem war das Energiegras recht einfach vom fünf Hektar großen Feld zu bekommen, schließlich werden die bis zu 1,80 Meter hohen Halme per Häcksler mit vorgebautem Mähwerk geborgen. Schwieriger war es da schon, die Ernte im Silo abzudecken. Der Wind sorgte am Mittwochabend dafür, dass die Folien haltlos flatterten.
„Wir haben aber alles zugekriegt.“ Entsprechend positiv fällt sein Fazit zur ersten Energiegrasernte aus. „Ich hätte nicht erwartet, dass es so ein toller Ertrag wird.“ Trotzdem will Kaim keine Euphorie aufkommen lassen: „Wir müssen erst einmal abwarten, welchen Methanertrag wir bekommen. Entspricht er in etwa dem von Mais, ist das Gras eine gute Alternative. Da steckt Potenzial drin.“
Neben den Gras- fielen am Mittwoch und Donnerstag auch die ersten Gerstenhalme. Auf 50 Hektar wurde die Wintergerste geerntet. Entsprechend zufrieden blickt Peter Kaim auf die vergangenen Tage. Nur eines stört den Blick zurück: „Die ständige Gewitterneigung macht das täglich Agieren schwer. Ich traue mich nicht so recht, das Heu zu mähen.“ Marcus Gansewig