Walzen, Düngen, Legen
Endlich volle Kraft voraus! Bei frühsommerlichen Temperaturen kann an diesem Tag auf den Flächen rund um den Havellandhof richtig losgelegt werden.
Azubi Jan-Ole Groth ist schon seit den Morgenstunden dabei, den Schlag an der B5 zwischen Ribbeck und Berge zu walzen. Was auf den ersten Blick wie Grünland aussieht, ist jedoch eine Fläche, von der im Vorjahr Weizen geerntet wurde. Zur Winterbegrünung hatten die Landwirte vom Havellandhof Welsch Weidelgras gesät, das sich ordentlich entwickelt hatte. Allerdings mussten nun unzählige Maulwurfshügel eingeebnet werden, kam vor dem Walzen noch die Schleppe zum Einsatz.
Bewegung auch auf der rund elf Hektar großen Fläche auf der anderen Seite der B5, direkt vor dem Betriebsgelände. Hier streut Jens Hofmann vom Lohnunternehmen Liepe aus Mützlitz Kalk. Auf der mit Rotschwingel bewachsenen Fläche hatte im Vorjahr Winterroggen gestanden, Ende nächster Woche soll hier Mais gelegt werden. Die Mützlitzer verfügen über die spezielle Technik, um den Kalk auszubringen, deshalb nehmen die Ribbecker diese Dienstleistung in Anspruch. „Dafür ist unser Düngerstreuer beim Nachbarbetrieb in Ribbeckshorst im Einsatz“, erklärt Peter Kaim.
Mit der Entwicklung der Winterkulturen ist er sichtlich zufrieden. „Durch den langen Winter haben wir zwar einen vegetativen Rückstand von etwa drei Wochen zum Vorjahr. Dafür geht es nun um so schneller, das Getreide ist schon in der Streckungsphase.“ Eine Herausforderung für den Ackerbauern, rechtzeitig die richtigen Maßnahmen wie den Einsatz von Wachstumsreglern oder Insektiziden gegen Rapsschädlinge zu ergreifen. Tägliche Feldkontrollen sind ein Muss.
Überdies ist es an der Zeit, die Blumenzwiebeln in den Boden zu bringen. Fast 90 000 Stück normal beziehungsweise frühblühender Gladiolen haben die Ribbecker von der Blumen Bär GmbH bezogen, damit auch in diesem Jahr wieder die Kundenwünsche nach selbst geschnittenen Blumen bedient werden können. Bevor Peter Kaim die Zwiebeln mit der Legemaschine in den Boden bringt, müssen zwei Paletten umgefüllt werden. Dabei kommen vier junge Damen von der Oberschule Rathenow zu Hilfe, die gerade ihren zweitägigen „Schnupperkurs“ im Havellandhof absolvieren. Die Achtklässler sind zunächst zwar irritiert, als sie die in Netzen verpackten Knollen sehen. „Kartoffeln“, vermutet die eine Schülerin, „Knoblauch“ die andere. Peter Kaim lächelt und klärt die vier auf. Diese waren vorher Milchviehstall, hatten sich unter Anleitung von Hartmut Siebert um die Reinigung gekümmert und den Kühen einen Freigang verschafft. Die anfängliche Angst davor, dass diese möglicherweise beißen, ist schnell gewichen. „Cool hier“, meinte die blonde Annika
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