Praktikum statt Osterferien
Noch drückt Jan-Ole Groth aus Brieselang die Schulbank. Doch in wenigen Monaten schon, am 1. August, wird er auf dem Havellandhof seine landwirtschaftliche Ausbildung beginnen. Dieser Tage ist er bereits im Betrieb, absolviert ein Praktikum.
Kein Problem damit, dass wohl die meisten seiner Mitschüler während der Osterferien ausgiebig faulenzen dürften? „Nö, meint Jan-Ole, „ist für mich doch `ne tolle Gelegenheit, erste Einblicke in die Betriebsabläufe zu bekommen.“ Und selbst mitzumachen, beim Walzen und Schleppen der Wiesen beispielsweise, unter vorsorglicher Anleitung natürlich. „Die Wiesen sind noch sehr feucht, da muss man sehr, sehr vorsichtig sein“, hat Peter Kaim ihm auf den Weg gegeben. Der junge Mann in der grünen Latzhose, die er sich selbst besorgt hat, zeigt sich geschickt beim Umgang mit der Technik. Zur letzten Landpartie, einem landesweiten Aktionstag des Offenen Hofes, war er in Ribbeck aufgetaucht und ganz offensichtlich interessiert. „Wir hatten zwar keine Ausbildungsstelle ausgeschrieben. Aber als sich Jan-Ole dann bewarb, fanden wir das gut“, so Peter Kaim. „Wenn sich junge Leute aus freien Stücken dazu entschließen, ist das doch ein gutes Zeichen“, ergänzt Norbert Sommer.
Die beiden Landwirte haben sich die nötige Zeit genommen, um ihrem künftigen Azubi den Betrieb zu zeigen. Eine Stippvisite zum 36 ha großen Maisschlag schloss sich an, auf dem die Ribbecker Wintergerste als Nachfrucht gedrillt hatten. Doch der Bestand hat arg Schaden genommen, nachdem Wildschweine auf Futtersuche den Acker systematisch umgegraben haben. „Wir rechnen mit einem Schaden von rund 4 000 Euro, haben das Ganze beim Ordnungsamt in Nauen zur Anzeige gebracht“, informiert Peter Kaim. Er rechne mit einer gütigen Einigung, sonst müsse ein Wildschadensschätzer her. „Ende April wissen wir mehr!“