Blumenernte und Rapsaussaat
Für Anfang dieser Woche stand die Rapsaussaat auf dem Terminplan. Doch dann kamen kräftige Regenschauer, so dass der Acker erst am Donnerstag wieder befahrbar war. Dafür ging die Blumenernte weiter voran.
Beidseits der B5 erstrecken sich hinterm Ortsausgang von Ribbeck Felder mit Gladiolen und Sonnenblumen. Das rund 1,3 ha große Areal gehört dem Havellandhof, doch kann sich dort jedermann gegen ein geringes Entgelt bedienen. Seit zehn Jahren schon praktizieren die Landwirte dieses Angebot, das von vielen Havelländern, aber auch Durchreisenden gern angenommen wird.
Rechnet sich das eigentlich? „Es ist ein kleiner Zuerwerb, mehr nicht“, meint Peter Kaim. Weil nicht alle bezahlen? „Das kommt schon vor“, erklärt Kaim und verweist schmunzelnd auf das Schild mit dem Hinweis, dass nur bezahlte Blumen Freu(n)de bringen. Über die Wirtschaftlichkeit des Betriebes entscheide das allerdings gewiss nicht. „Aber die Aktion hat uns viele Sympathien im Havelland eingebracht. Die Tulpen für das nächste Frühjahr sind schon bestellt.“
Zu denen, die an diesem Donnerstag Gladiolen vom Feld holen, gehören Reinhild und Dieter Brockmann aus Kyritz. Sie kommen gern hierher, denn: „Die Qualität so frisch vom Feld ist einzigartig. Diese Blumen halten sich viel länger als andere“, betont Reinhild Brockmann. Überdies seien sie sehr preiswert. Unfassbar, dass es noch Leute gibt, die sich zum Nulltarif bedienen.
Zur gleichen Zeit bereitet Olaf Möhring auf dem nur wenige hundert Meter entfernten Hofgelände die Technik für die Rapsaussaat vor. Doch bevor er mit der Drillmaschine losfährt, wird noch die Pflanzenschutzspritze betankt. Herbizide setzen die Ribbecker Landwirte äußerst verhalten ein. Im Vordergrund stehen die Direktsaat und der Zwischenfruchtanbau, um den Unkrautaufwuchs so gering wie möglich zu halten. Doch angesichts der immens gestiegenen Preise für das Rapssaatgut will Peter Kaim auf Nummer sicher gehen und einen stabilen Ertrag bei der Ölfrucht erzielen. „Das Risiko von Einbußen wäre sonst zu hoch. Die Bodenfruchtbarkeit wird das nach all den Jahren kaum beeinträchtigen, zumal wir das Glyphosat genau applizieren.“
Nach dem Einsatz kann dann endlich der Raps ausgebracht werden. Der Boden ist inzwischen wieder abgetrocknet, die Drillmaschine zieht Staubfahnen hinter sich her. „Das Warten hat sich gelohnt“, so Peter Kaim. Die ersten 22 von insgesamt 180 Hektar sind zum Feierabend mit Raps bestellt.