Grassilage für die "Blechkuh" und ein tolles Angebot
Auf dem Silo an der Biogasanlage geht es hoch her. Das frisch gehäckselte, würzig duftende Gras wird hier abgekippt und gleich festgefahren. Das Planieren erfordert aber volle Aufmerksamkeit.
Denn mittlerweile hat der Silageblock die Höhe der Seitenwände von gut drei Metern erreicht. Da heißt es, beim Fahren am Rand gut aufzupassen, vor allem dann, wenn der Rückwärtsgang eingelegt ist. Erstaunlich gelassen steuert Katharina, die Praktikantin, den 130 PS starken Teleskoplader. Dabei hatte sie vorher noch nie mit solcher Technik zu tun. Respekt! „Alles nur Übungssache“, winkt die Studentin ab. Nach einer Weile wird sie von Jan-Ole abgelöst. Der Auszubildende, seit dem 1. August auf dem Hof, hat jeweils eine Schul- und Arbeitswoche hinter sich.
Was macht mehr Spaß? „Die Arbeit auf dem Hof natürlich. Es gibt so viel zu tun.“ Das gilt auch für Valentin, den zweiten Azubi in diesem Jahr, der ebenfalls mit dem Festfahren beschäftigt ist. Er ärgert sich noch etwas über das Missgeschick vom Vortag, als die Rückscheibe beim Grassilagetransport herausgefallen war. „Das passiert“, tröstete Peter Kaim den jungen Mann. Vierter im jugendlichen Bunde ist Peter Aigster, ein weiterer Praktikant. Er kommt aus dem bayerischen Günzburg und verstärkt die Mannschaft seit zehn Tagen. Der Geschäftsführer des Havellandhofes ist sehr zufrieden mit dem Einsatz der jungen Leute wie des gesamten Teams. „Wir haben eine gute Ernte eingefahren, obwohl der Juli mit den vielen Niederschlägen uns ganz ordentlich zu schaffen gemacht hat.“
Die Erträge für Gerste (52 dt/ha), Raps (38 dt/ha), Weizen (58 dt/ha) und Roggen (60 dt/ha) können sich sehen lassen, aber auch bei der Grassamenvermehrung steht mit 11 dt/ha ein solides Ergebnis zu Buche. Die Qualitäten stimmen. „Wir werden auch eine ordentliche Grassilage hinbekommen“, gibt sich Kaim zuversichtlich. Diese soll nicht nur an die „Blechkuh“, sondern zu Teilen ebenso an die Rinder verfüttert werden. Fast vergessen ist da schon die Panne am Vortage, als es beim Häcksler zu einem Leitungsbrand gekommen war.Der Fahrer hatte diesen zwar rechtzeitig bemerkt und Schlimmeres verhindert. Bis der Lohnunternehmer jedoch Ersatztechnik bereitstellte, verging wertvolle Zeit.
Als richtige Entscheidung stellte sich der Kauf eines neuen Mähdreschers heraus. Der alte vom Typ Lexion 440 war zehn Sommer auf einer Gesamtdruschfläche von rund 4 300 ha zuverlässig im Einsatz, einen nennenswerten Ausfall gab es nur in dieser Saison. Doch um keine weiteren Risiken einzugehen, erwarb Kaim vom Landtechnikunternehmen BLT einen neuen Mähdrescher vom Typ Tucano. „Es war vereinbart, dass ich den Vorgänger dann gleich in Zahlung gebe. Wir konnten den Lexion dann aber bis zum Ende der Ernte noch mit nutzen. Ein tolles Angebot, das uns sehr geholfen hat.“